
Treffen mit der OSZE-Medienbeauftragten Maria Ribeiro
Ich habe die OSZE-Medienbeauftragte Maria Ribeiro getroffen und über die Lage der Journalist*innen in der OSZE-Region diskutiert. Vor kurzem wurde Deutschland in der Rangliste der Pressefreiheit von Platz 11 auf Platz 13 herabgestuft – zu meinem großen Bedauern! Mit großer Sorge beobachte ich, wie Medienschaffende auch hierzulande bedroht und angegriffen werden. 2021 gab es in Deutschland 69 körperliche Angriffe auf Journalisten, fünfmal mehr als im Vorjahr! Es gibt immer mehr Menschen, die von Diktatur und Lügenpresse reden und ihren Groll an den Medienvertretern auslassen. Um dem zu begegnen, sollten wir früh lernen, wie man sich mit anderen Ansichten und Auffassungen auseinandersetzt. Deswegen sollen wir eine Debattenkultur bereits in der Schule fördern.
Ich bin mit Maria Ribeiro einverstanden, dass die zunehmende Polarisierung der Gesellschaft und soziale Ungleichheit mit ein Grund für Mistrauen gegenüber Medien bilden. Hinzu kommt ein gemeinsames Problem in der OSZE-Region: die Desinformation. Um Propaganda und Verschwörungstheorien zu begegnen, brauchen wir mehr Meinungsaustausch und eine lebendige Debattenkultur, die sich zuhört und nicht in „gut“ und „böse“ einteilt.
Auch soziale Netzwerke stellen unsere Demokratie vor Herausforderungen. 4,2 Milliarden Menschen nutzen heute soziale Medien und diese Zahl wird steigen. In Zeiten von Pandemie und Kontakteinschränkungen ist Einfluss von sozialen Medien weiter gewachsen und das nicht nur bei der Jungen! Deswegen sind gezielte Investitionen in Medienkompetenz nötig: von kommunaler Ebene bis hin zu internationalen Organisationen.
- On 26. Mai 2021
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