
Herbstfest des SPD-Ortsvereins Fußgönheim
Am 25. November war ich anlässlich der Ehrung langjähriger Mitglieder Gast des SPD-Ortsvereins Fußgönheim. Der weihnachtlich geschmückte Saal im Bürgerhaus und großzügige Kuchenspenden sorgten für eine festliche Atmosphäre, in der man gerne ein paar Stunden im Kreis von Freunden und Bekannten verbringt.
Der Musikverein Oggersheim 1975 e.V. eröffnete mit seinem musikalischen Programm den Nachmittag. Nach dem anschließenden kontrastreichen Austausch zur aktuellen politischen Lage kamen wir zum eigentlichen Anlass der Feier: der Auszeichnung von Genossinnen und Genossen für deren 25-jährige, 40-jährige und 50-jährige Mitgliedschaft in der SPD! Dabei ist ein Rückblick auf das, was in jenen Jahren Politik und Gesellschaft geprägt hat, durchaus hilfreich, um aktuelle Geschehnisse besser einsortieren zu können. Neigen wir doch alle manchmal dazu, anzunehmen, dass „früher alles besser war“…
1992, vor 25 Jahren, regierte eine schwarz-gelbe Koalition und Helmut Kohl war Bundeskanzler. Trotz der „blühenden Landschaften“, die er zwei Jahre zuvor versprochen hatte, war die soziale Stimmung in Deutschland sehr angespannt und es kam in Rostock und Mölln zu massiven Ausschreitungen gegen Asylbewerber durch rechtsradikale Kräfte. Im gleichen Jahr griff die UN in die Kämpfe des auseinanderbrechenden Vielvölkerstaates Jugoslawien ein.
1977, vor 40 Jahren, musste die Anpassung der Rente wegen der schwierigen Lage der Rentenversicherung um ein halbes Jahr verschoben werden. Generalbundesanwalt Siegfried Buback, Chef der Dresdner Bank Jürgen Ponto und Arbeitgeberpräsident Hanns Martin Schleyer wurden von der „Roten Armee Fraktion“ ermordet. In Mogadischu fand die Befreiung entführter Geiseln aus einer Lufthansa-Maschine statt und in Stammheim nahmen sich die RAF-Terroristen Baader, Enslin und Raspe das Leben. In Deutschland herrschte der Terror.
Und auch 1967, vor 50 Jahren, war es nicht ruhig in der Welt. Seit Dezember 1966 regierte die erste GroKo unter Kiesinger, und Brandt und bei den Landtagswahlen in Niedersachsen zog erstmals die NPD in ein Parlament ein. In Israel tobte der 6-Tage-Krieg, in Griechenland putschte das Militär, und Che Guevara wurde in Bolivien erschossen. Der engagierte Europäer Fritz Erler und der erste Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland Konrad Adenauer starben 1967 und auch vom letzten demokratischen Reichstagspräsidenten, SPD-Mann Paul Löbe, musste Abschied genommen werden.
Führt man sich all diese Ereignisse noch einmal vor Augen, merkt man schnell, dass es in der Welt selten ruhig und friedlich zuging. Klar wird aber auch, dass sich unser Staatswesen, das sich der Demokratie, den Menschenrechten und der Rechtsstaatlichkeit verschrieben hat, vor Angriffen zur Wehr setzen muss. War es in den 70er Jahren die RAF, so sind es heute die Rechtsradikalen, die sowohl mit brutaler Gewalt als auch mit scheinbar einleuchtenden Erklärungen die hart erkämpften Prinzipien unseres Gemeinwesens aushebeln wollen.
Wir Sozialdemokraten trotzen seit über 150 Jahren Gewalt und Willkür, die sich gegen den „einfachen Mann“ richten. In all den Jahren, in denen wir Regierungsverantwortung übernommen haben, konnten wir das Leben der Menschen verbessern. Das ist der Anspruch, der uns antreibt und der immer Teil unseres Selbstverständnisses ist!
- On 7. Dezember 2017
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